Vorwort von Rolf-E. Breuer u.a. Das Künstlerbuch zu Weiners Auftragsarbeit für die Deutsche Guggenheim Berlin. Lawrence Weiner, der amerikanische Pionier der Konzeptkunst, hat den Begriff der Skulptur erweitert: Sein Medium ist die Sprache; der Text ist Skulptur. Weiner zufolge ist es unerheblich, ob ein Kunstwerk, eine Installation realisiert wird: Es liegt beim Leser des Textes, ob und wie er das Kunstwerk in seinem Kopf umsetzt. Seit 1968 veröffentlicht Weiner seine Spracharbeiten auch in Buchform. Das Künstlerbuch »NACH ALLES/AFTER ALL« ist als Auftragsarbeit für die Deutsche Guggenheim Berlin entstanden und umfaßt Zeichnungen, Texte und Pläne für eine Installation, die vor allem aus zweisprachigen Beschriftungen der Ausstellungswände besteht. Weiner bezieht sich darin explizit auf den Naturforscher und Entdecker Alexander von Humboldt und dessen Bestreben, die gesamte materielle Welt zu beschreiben und zu erfassen. »NACH ALLES/AFTER ALL« richtet sich auf die Erkundung von Mikro- und Makrokosmos und ist dem breit gefaßten Forschungsansatz Humboldt’scher Prägung verpflichtet, stellt jedoch darüber hinausgehend die Frage - betont durch die bewußte Abweichung »NACH ALLES« statt »allem« -, was nach der Anhäufung all dieser Materialien stehen könnte. (Texte Deutsch/Englisch)