Das Licht ist für die Maler des Nordens ein unvergleichliches Faszinosum. Es bezeichnet die Extreme im Erleben der Natur und wandelt sich in seinen Stimmungen zum leicht zugänglichen Medium des Emotionalen. Die Nuancen seiner Farben werden auf der Leinwand zu Chiffren der Psyche. Im Bewusstsein dieser Möglichkeiten entfaltet die Malerei der nordischen Länder um 1900 ein sensibles, manchmal eigenwilliges Themenspektrum und markiert formal originelle und nicht selten wegweisende Positionen. Akseli Gallen-Kallela, Vilhelm Hammershøi, Carl Larsson oder Edvard Munch sind die Protagonisten dieser im Realismus, Impressionismus und Symbolismus gründenden Bildwelt. Aber auch andere und oft weniger bekannte Maler aus Skandinavien und Finnland haben mit grandiosen Werken zur Kunstgeschichte Europas beigetragen. Sie alle reisen in einem groß angelegten Ausstellungszusammenhang im Mai des kommenden Jahres von Groningen nach München. Das deutschsprachige Katalogbuch ist schon jetzt erhältlich und bietet erstmals einen weit gefächerten und fundierten Überblick, stellt die Künstlerpersönlichkeiten in prägnanten Lebensbildern vor und dokumentiert sie mit Hauptwerken ihres Schaffens. Zeithintergründe werden ausgeleuchtet und Zusammenhänge im Kontext der historischen Szenarien ausgearbeitet. Ein hochqualitativer Bildteil gewährt eindrucksstarke Aspekte in das Phänomen einer wundervoll und mit eigentümlicher Sinnlichkeit auftretenden Malkultur.