Dieser beeindruckende Film von Enrique Sanchez Lansch wirft einen Blick auf die Jahre zwischen 1933 und 1945, einem eher unbekannten Kapitel in der Geschichte des Berlin Philharmonieorchesters. Finanziert durch das Deutsche Reich, waren die Philharmoniker das Vorzeigeorchester und somit Repräsentanten des nationalsozialistischen Regimes. Im Mittelpunkt des Films steht das Orchester selbst, die Musiker, die Menschen, die Einzelschicksale. Sie waren weit weniger exponiert als ihr Chefdirigent Wilhelm Furtwängler, rückten aber in dieser Zeit in die nächste Nähe der Macht. Sie lebten und arbeiteten im Kollektiv. Das schützte sie, erleichterte aber auch den Einzelnen, sich nicht der individuellen Verantwortung zu stellen - auch nach 1945. Noch lebende Zeitzeugen und bisher nicht präsentiertes Archivmaterial ermöglichen einen Einblick in den Mikrokosmos. Ein ebenso spannendes wie brisantes Kapitel der Geschichte Berlins und Deutschlands wird wieder lebendig.