Erstmals widmet das Musée d’Unterlinden, das den berühmten Altar der Antoniter von Isenheim aufbewahrt, dem Urheber dieses Meisterwerks eine eigene Ausstellung. Sie unternimmt den Versuch, die Chronologie sämtlicher Etappen des Schaffensprozesses zu beschreiben. Für die Ausstellung wurden Zeichnungen und Plastiken des ausgehenden 15. und der ersten Jahrzehnte des 16. Jh. zusammengetragen. Grünewalds Vorzeichnungen für den Altar beleuchten den Schaffensprozess wie auch die Technik des Meisters: Arm und Oberkörper des heiligen Sebastian, Entwürfe für die Maria der Verkündigung, Studien zum heiligen Antonius. Ihnen werden bemerkenswerte Blätter von deutschen Künstlern um 1600 gegenübergestellt: Hans Holbein d.Ä., Dürer, Lucas Cranach, Altdorfer, Hans Baldung Grien. Plastiken von Martin Hoffmann, aus dem Umkreis des Meister I.P. und des Meisters H.L., wie auch von Jörg Lederer, die ein ähnliches Streben nach Naturalismus, Ausdruck und Bewegung bekunden, ergänzen die Schau. Vier Themenkreise, die Grünewalds einzigartigen Stil im Vergleich mit seinen Vorgängern und Zeitgenossen aufzeigen, gliedern die Ausstellung.