Der 1887 in der Posener Provinzstadt Zerków geborene Maler und Grafiker Jakob Steinhardt (1887-1968) zählt zu den bedeutendsten deutsch-jüdischen Künstlern des 20. Jahrhunderts. Mit seinen vom Frühexpressionismus beeinflussten Arbeiten kann er bereits vor dem Ersten Weltkrieg den künstlerischen Durchbruch erzielen. Zwei Jahrzehnte später flieht er mit Frau und Tochter unmittelbar nach der Machtübernahme durch Hitler aus Berlin in das britisch verwaltete Palästina. Als international erfolgreicher Künstler avanciert er dort zu einem einflussreichen Lehrer. Das Jüdische Museum besitzt die weltweit größte zusammenhängende Steinhardt-Sammlung. Ihr Kern, der umfangreiche schriftliche Nachlass und zahlreiche grafische Arbeiten, ist eine Schenkung der Tochter des Künstlers. Darüber hinaus erwarb das Museum im Laufe der Jahre mehrere Gemälde und einige hundert Blatt Druckgrafiken sowie vom Künstler illustrierte Bücher.