Die »Sammlung Finkelstein«: eine irritierende Zusammenstellung von Nippesfiguren und Alltagsgegenständen - allesamt Phantasiegebilde des Antisemitismus. Solche - bisher kaum beachteten - Gegenstände waren allgegenwärtig an den »Orten ihres Gebrauchs« und förderten dadurch die Popularisierung antijüdischer Stereotypen. Sie gediehen im Klima eines judenfeindlichen Einverständnisses, das von schmunzelndem Beifall bis zu hasserfüllten Vertreibungs- und Vernichtungsforderungen reichte. Antijüdische Einstellungen wurden dadurch zur Gewohnheit und Selbstverständlichkeit - und zwar weit über den Rahmen des ideologisch motivierten Antisemitismus hinaus und sie haben so zur Akzeptanz des später realisierten Vernichtungswillens beigetragen.