Das deutsche Kino der Weimarer Republik, insbesondere der Stummfilm dieser Jahre, hat für die visuelle Kultur des frühen 20. Jahrhunderts eine prägende Rolle gespielt. Filme wie »Nosferatu«, »Der Golem, wie er in die Welt kam« oder »Metropolis«, »Die Büchse der Pandora«, »Der blaue Engel« und »M - Eine Stadt sucht einen Mörder« setzten mit ihrer schwarzweißen Bildmächtigkeit lange den Maßstab kinematographischer Ausdrucksmöglichkeit. Gefühle, Zukunftsvisionen und Zeitgeschehen wurden hier mit Hilfe der neuen Technik und viel Sinn für Dramaturgie in bewegte Bilder umgesetzt, die ihre Wirkung auf die übrigen visuellen Künste nicht verfehlten. Mit Hitlers Machtergreifung 1933 endete jäh dieses aufregende Kapitel deutscher Filmgeschichte: Regisseure wie Fritz Lang, Ernst Lubitsch oder Josef von Sternberg emigrierten in die USA und nahmen ihr Know-how, ihre visuellen Ideen und ihre Tradition mit - um sie von Amerika aus in die Welt zu tragen. Hans Helmut Prinzler, ehemaliger Direktor der Deutschen Kinemathek in Berlin, hat aus den Archiven Bilder aus über 60 Filmen der großen Regisseure der Weimarer Republik zusammengestellt und den begleitenden Text zu dieser erstaunlichen Sammlung geschrieben. (Text engl.)