Ein Bau als Skulptur. Architektur als Kunst? Am spektakulären Bau des Jüdischen Museums in Berlin entzünden sich derzeit grundsätzliche Fragen zeitgenössischer Museumsarchitektur. 4500 Quadratmeter bespielbare Ausstellungsfläche, zahlreiche unbespielbare »voids«, die auf das unwiederbringlich Vergangene, das unersetzbar Ausgelöschte verweisen, umreißen die zahllosen Vorgaben, die der Architekt zukünftigen Nutzern mit auf den Weg gibt. Das vorliegende Buch soll Neugier wecken, die Faszination des Bauwerks und seines Entstehungsprozesses nachvollziehbar werden lassen. In beeindruckenden Fotos nähert sich die namhafte Londoner Architekturfotografin dem Gebäude; in einem ausführlichen Gespräch entwickelt Daniel Libeskind das intellektuelle Umfeld seiner Architektur, seine Beziehung zur Stadt Berlin und ihrer so ambivalenten Geschichte, zum Berliner Judentum und seinen Betrachtern, zu den möglichen Funktionen eines Museums im ausgehenden 20. Jahrhundert.