Der Katalog zeigt erstmalig 100 Werke des dänischen Klassizisten und Romantikers Abildgaard (1743-1809) in Deutschland. Abildgaard war der erste bedeutende Historienmaler Dänemarks. Der Künstler stand jedoch dem Absolutismus kritisch gegenüber. Als Professor an der Kopenhagener Akademie übte er auf zahlreiche Schüler, darunter Caspar David Friedrich und Philipp Otto Runge, großen Einfluss aus. In seinen Bildern, die den ossianischen Dichtungen ebenso wie der Antike verpflichtet sind, spiegeln sich die Aufbrüche und Erschütterungen der Epoche um 1800. Abildgaard war Maler am dänischen Hof, folgte jedoch in seinen politischen Überzeugungen den Ideen der Französischen Revolution. Seine politische Haltung fand in erster Linie Ausdruck in seinem privaten Werk, aber auch in einigen Arbeiten, mit denen er an die Öffentlichkeit trat. Zum Beispiel seine Illustrationen zu Ludvig Holbergs utopischem Roman »Niels Klims unterirdische Reise«, die Missstände in Staat und Kirche kritisieren, oder sein Gemälde »Jupiter wägt das Schicksal der Menschheit ab«, das die Hoffnung auf eine nachrevolutionäre neue Weltordnung ausdrückt. Beeinflusst von den Ideen der Französischen Revolution ist auch das von Abildgaard entworfene Freiheitsdenkmal (1792), das der Bauernbefreiung gewidmet ist. Der Katalog verdeutlicht Abildgaards Themenvielfalt in Malerei und Zeichnung.