Peggy Parnass (Jg. 1934) ist Schauspielerin, Kolumnistin, Gerichtsreporterin, Autorin, und ihr Name ist vielen Menschen ei Begriff. Ihr Vater war Pole, die Mutter Hertha, Halbportugiesin. Beide wurden im Vernichtungslager Treblinka von den Nazis ermordet. Peggy arbeitete als Sprachlehrerin, Filmkritikerin, Kolumnistin und Dolmetscherin für die Kriminalpolizei, spielte in Film und Fernsehen. Siebzehn Jahre lang schrieb sie Gerichtsreportagen für die linke Zeitschrift »Konkret«. Jetzt erzählt sie ihre traurige Kindheit, als die Nazis in Deutschland die Macht übernahmen, in diesem wunderschön gestalteten Handpressendruck, illustriert mit den poppigen Farbholzschnitten der brasilianischen Künstlerin Tita do Rêgo Silva. Deren Motive zeigen meist schlanke, langbeinige Fabelwesen, Mischungen aus Mensch und Tier, die sich in fröhlichen Farben auf der Leinwand oder auf feinstem Büttenpapier tummeln. Sie sind eine Reminiszenz an die brasilianische Heimat, wo religiöse Mythen und Bräuche nicht nur sehr lebendig sind, sondern von den Menschen auch als Realität wahrgenommen werden. Kongenial ergänzen die beiden Statements - Wort und Bild - einander in diesem wirklich exquisiten, großformatigen Handpressendruck - ein kleines bibliophiles Feuerwerk, das sicher seine Fangemeinde finden wird.