Klaus Heinrich widerspricht dem Fazit der »Dialektik der Aufklärung« von Horkheimer und Adorno, dass Aufklärung verhängnisvoll in Mythologie zurückschlage, indem er das Aufklärungspotential mythologischer Stoffe gegen einen philosophisch verengten Begriff der Aufklärung aufbietet. Er stellt mit Aischylos ins Zentrum seiner Vorlesungen den Titanen Prometheus. In der Auseinandersetzung mit antiken und modernen Instrumentalisierungen des Titanen hält Klaus Heinrich an Prometheus als Bündnisfigur fest, indem er dazu auffordert, contra Verklärung gesellschaftlicher Zwangsverhältnisse und Rechtfertigung der Unterdrückung der Triebsubjekte in den Begriff der Aufklärung die Reflexion auf das gesellschaftlich vermittelte Naturverhältnis einzubeziehen.