Der Nachtraubvogel Eule (griech. glaux, lat. ulula) war im antiken Griechenland der Göttin Athena geweiht, die den Beinamen die Eulenäugige (glaukopis) trug. Wegen ihres Aufenthaltes in stillen Gemäuern und ihres nächtlichen Umherschweifens galt die Eule als Symbol des Studiums und der Weisheit. Athen war reich an Eulen. Man prägte ihr Bild vielfach auf Münzen. Geldstücke dieser Art hießen im Volksmund auch »Eulen«. Noch heute gebrauchen wir das Bonmot »Eulen nach Athen tragen« im Sinne von etwas Überflüssigem, Unnützen tun und zwar in der Art, dass man in Athen keine weiteren Eulen mehr benötigte. In der christlichen Kunst der Spätantike wurde die Eule zum Sinnbild irdischer Torheit. Ein Kreuz auf ihrem Kopf bedeutete daher den Sieg des Christentums über seine Feinde.