Heine unverstellt: Die erste Briefausgabe nach den Handschriften. Heine zieht in seinen Briefen alle sprachlichen Register. Er überredet, beschwört, droht und schmeichelt, um seine Zwecke durchzusetzen - sei es im Erbschaftsstreit mit den Hamburger Verwandten, in den Verhandlungen mit seinem Verleger Campe oder in der Korrespondenz mit Mutter und Schwester, vor denen er seine Krankheit verbirgt. In den Briefen finden wir »... die Synthese aus Witz und Weisheit, Charme und Scharfsinn, Gefühl und Grazie« (Marcel Reich-Ranicki). Ihr Leitmotiv, die unerfüllte und hoffnungslose Liebe, wird im Eingangsbrief des Neunzehnjährigen angeschlagen: »Sie liebt mich nicht!« Den Schlussakkord setzt ein Billett des todkranken Dichters an Elise Krinitz, die letzte in der Reihe seiner imaginären Geliebten: »Misère, dein Name ist H.H.« Brillant und vergnüglich - Heine eben!