Die Provinz Thrakien war zunächst nicht durch die Präsenz römischer Legionen geprägt, sondern durch ihre verkehrs-politische Bedeutung: Hier kreuzten sich wichtige Verkehrswege zwischen Europa und Kleinasien. Die Römer trafen auf hochentwickelte griechische Kolonien an den Meeresküsten und im Binnenland auf verschiedene thrakische Stämme, von denen einige unter persischem und griechischem Einfluss schon staatsähnlich organisiert waren. Die vielfältigen Bodenschätze, fruchtbaren Flusstäler und gut ausgebauten Handelsverbindungen führten im 2. Jh. n. Chr. zu einem großen wirtschaftlichen Aufschwung der Provinz. In der Spätantike wurde die Region zwischen Balkangebirge und Ägäis zu einem Bollwerk des Byzantinischen Staates gegen die herandrängenden Germanen, Hunnen, Slaven und Bulgaren.