Katalog, Hamburg. Die Legende vom verführten, bedrängten und gequälten Eremiten Antonius bot Künstlern seit dem späten Mittelalter reichen Stoff für phantastische Bildwelten: Häßliche Dämonen treffen auf laszive Schönheiten, kuriose Mischwesen bevölkern bizarre Landschaften, die Grenzen zwischen Schein und Sein, Wunsch- und Alptraum verschwimmen. Als Spiegel menschlicher Begierden und Ängste faszinieren Antonius-Bilder bis heute. Obwohl sich im Lauf der Jahrhunderte die geschilderten Details, die intendierten Aussagen und die künstlerische Formensprache erheblich gewandelt haben, bleibt das Thema stets erkennbar. Dabei reicht es weit über den religiösen Bereich hinaus und transportiert schon bald nach 1500 auch andere Inhalte. Vorgestellt werden rund 80 Gemälde, Zeichnungen und Radierungen vom Beginn des 15. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, darunter Werke aus der Nachfolge von Hieronymus Bosch sowie von Paolo Veronese, Jan Bruegel d. J., Salvator Rosa, Lovis Corinth, James Ensor und Max Ernst.