Die Bilder des koreanischen Künstlers Kyungwoo Chun umkreisen die Abbildungskraft des Fotografischen als Prozess einer »Ein-Bildungslogik«, in dem das Imaginative und das Reproduktive zum Inbild einer anwesenden Abwesenheit werden. Im Mittelpunkt seines jungen und doch bereits aufgereift wirkenden Oeuvres steht die Porträtfotografie, ausgeführt in der Technik der Lanzeitbelichtung. Gleichzeitig verlängerte Chun die fotografische Aufnahmezeit von einigen Minuten auf Sequenzen, die sich über Tage hin erstrecken. Seine strengen und klaren Bilder tasten dabei genau den Raum zwischen Kamera, Betrachter und Betrachtetem ab. (Text dt./engl.)