Die Kunst von Edouard Baribeaud (Jg. 1984) ist von seiner Zweisprachigkeit und seiner doppelten kulturellen Identität geprägt. Der Sohn eines französischen Vaters und einer deutschen Mutter wuchs in Frankreich auf, studierte in Paris an der École Nationale supérieure des Arts Décoratifs und lebt und arbeitet seit 2010 in Berlin. In seinen Werken vereint er nicht nur unterschiedliche Stile, sondern lässt dazu das Alltägliche auf das Mythische treffen, führt archaische Gestalten durch moderne Umgebungen, und verbindet tatsächlich Erlebtes mit ausgedachten Erinnerungen. Baribeaud zeigt sich dabei als handwerklich brillanter Geschichtenerzähler, der uns in phantastische Szenerien zwischen West und Ost entführt. Baribeauds erste Monografie präsentiert die Werkgruppen The Hour of the Gods (2014-2015), The Nocturnal Vault (2015-2017) und An Old Story for Our Modern Times (2018) sowie das vom Künstler gestaltete Hermès-Tuch (2016), eingebettet in Essays von Imran Ali Khan, Pay Matthis Karstens und Sabine Thümmler. (Text engl.)