Die Grafiksammlung des Potsdam Museums - Forum für Kunst und Geschichte verfügt über einen reichen Bestand an Ansichten der Stadt vom frühen 18. bis zum 19. Jahrhundert. Kaum eine größere historische Grafikfolge verzichtet auf den berühmten »Dreikirchenblick«, der die umfassendste Übersicht der Stadt Potsdam bietet. Zunächst als barocke Idealstadt mit Fokus auf dem Stadtschloss und den neu erbauten Schlössern der Umgebung auf dem Papier festgehalten, entstanden seit dem ersten Drittel des 18. Jahrhunderts Ansichten mit den unter Friedrich Wilhelm I. durchgeführten Erweiterungen. Die westliche und östliche Begrenzung der Stadtsilhouette wurde durch Kirchtürme bestimmt: im Westen durch den Turm der Hof- und Garnisonkirche, im Osten beschloss die Heiligengeistkirche das Panorama. Die Nikolaikirche im Herzen der Stadt veränderte im Laufe der Jahrhunderte durch Umbauten und Zerstörungen mehrfach ihr Bild. Nach der Errichtung der weithin sichtbaren Tambourkuppel auf dem Schinkel’schen Kubus markiert sie das historische Zentrum Potsdams weit über die Stadtgrenzen hinaus. Die Ausstellung zeigt in fünf Kapiteln Veduten Potsdams und geht der Frage nach, inwiefern der faszinierende Blick auf die Stadt Generationen von Künstlern, Verlegern und Rezipienten prägte.