Die Kunstgeschichtsschreibung interessiert sich bei der Malerei im Wesentlichen für die Grundthemen Technik, Kunstepochen und Bildgattungen und kann sich dabei bis in das kleinste Detail vertiefen. »Denk nicht, sondern schau!« verfolgt das gegenteilige Anliegen. Hier ist der Verzicht auf kommentierende Texte Programm. Es geht um den bewussten Akt des Sehens: das Betrachten der Kunstwerke ohne Ablenkung, um das Wesentliche - das »Unerklärbare« - im Kunstwerk zu erkennen. Diese Publikation will eines nicht sein: eine umfassende Kunstgeschichte. Vielmehr möchte die durchaus subjektive Auswahl von 338 Gemälden aus sieben Jahrhunderten einen ungetrübten Blick auf die chronologische Entwicklung der westlichen Malerei ermöglichen. Das Schlüsselbild ist auf dem Umschlag abgebildet: Die großen Badenden von Paul Cezanne. Hier ist die Landschaft frei erfunden und die Darstellung erzählt keine Geschichte: Der Weg zum ungegenständlichen Bild unserer Zeit ist geöffnet. (Text dt., engl.)