Die Bilder des deutschen Fotografen Thomas Demand (Jahrgang 1964) schwanken beunruhigend zwischen überzeugendem Realismus und befremdender Künstlichkeit. Sie beruhen auf bereits existierenden Aufnahmen, meistens aus den Medien. Nach dieser fotografischen Vorlage oder aus der Erinnerung baut Demand ein Modell aus Papier und Pappe. Der Künstler sieht sich nicht als Fotograf, obwohl dies sein Ausstellungs-Medium ist. Man kann aber auch nicht sagen, dass er ein Modellbauer ist, da man nur seine Fotos sieht. Am ehesten ist er ein Reproduzent der Medien oder ein Illusionist. Seine Bilder entfremden sich auf mehreren Ebenen, von den scheinbar dargestellten Gebäuden und Räumen. Dieser opulent illustrierte Katalog präsentiert die wichtigsten Arbeiten Demands von 1993 bis 2005 , die begleitenden Essays bieten Einblick in die Quellen, Methoden und wiederkehrenden Themen in Demands Bildern. Der uch hierzulande bekannte amerikanische Jungstar unter den Autoren, Jeffrey Eugenides, hat eine Kurzgeschichte beigesteuert: eine gleichzeitig komische und liebevolle Hommage an Demands Arbeiten. (Text engl.)