Lucian Freud ist für seine intimen und realistischen Gemälde von Freunden und Familienangehörigen bekannt. In eindrücklichen Porträts und Akten hat er prominente und weniger bekannte Freunde, aber auch die Queen oder eine schwangere Kate Moss gemalt. Weniger bekannt ist das izwischenzeitlich sehr umfangreiche druckgrafische Werk des in Berlin geborenen Künstlers, der 1932 mit seiner Familie nach London emigrierte. Mit rund 75 Radierungen versammelt der Katalogband des MoMA nahezu das gesamte druckgrafische Oeuvre Freuds, von frühen Experimenten der vierziger Jahre über die Achtziger, in denen Freud sich dieses Mediums ausgiebig bediente, bis in die Gegenwart hinein. Das Personal seiner Bilder, auf den Gemälden in ein spannungsreiches Verhältnis zum Wohnungs- und Ateliermobiliar gebracht - immer wieder malt Freud seine Modelle auf Sofas und Betten und umgeben von Pflanzen -, wird in den Radierungen vielfach frei gestellt. (Text engl.)