Katalog. Graphische Sammlung der Albertina, Wien 1997. Christian Ludwig Attersee gilt in der Kunstszene als ausgeprägter Individualist und äußerst vielfältiger Künstler. Neben seiner Beschäftigung mit Malerei und Bühnenarchitektur, schreibt er auch Romane und Lieder und produziert Filme. Die Malerei nimmt aber immer mehr eine zentrale Stelle in Attersees Kunstschaffen ein. Charakteristisch ist sein Interesse am menschlichen Körper, ebenso wie die Wiederbelebung der Malerei mit farbigen und malerischem Wert. Durch seine sehr stark versinnlichten, verfremdeten Formen und Motive formt und interpretiert er die Realität neu. In seiner Druckgraphik zeigt sich besonders gut sein starker Sinn für Oberflächenbewegung, durch die eine freie, spielerische, poetische Welt geschaffen wird, die dennoch in sich abgeschlossen ist und sich so jeglicher visuellen Identität und festgelegter Interpretation entzieht. »Er gehört damit zu den Künstlern, die in revolutionärer Weise die Denk- und Sehweisen der zweiten Hälfte des Jahrhunderts veränderten und die Postmoderne vorbereiteten, ohne schon selbst diesem Stil zuzugehören.« (Konrad Oberhuber)