Lust, Glück, Schmerz und Qual liegen in den Bildern von Bosch eng beieinander und wurden im Laufe der Jahrhunderte vielfach gedeutet. Hans Belting interpretiert den »Garten der Lüste« nicht als Illustration der Schöpfungsgeschichte, sondern als eine gemalte Utopie des Paradieses ohne den Sündenfall und setzt sie in Beziehung zu den humanistischen Theorien von Thomas Morus und Willibald Pirckheimer. Auch ist es ihm gelungen, den weltlichen Auftraggeber und den Verwendungszweck des Triptychons zu bestimmen. Mit diesem spektakulären Werk liegt eine völlig neue Interpretation des weltbekannten Bosch-Bildes »Garten der Lüste« vor. Die Reproduktionen erfolgten ausschließlich aufgrund neuer Aufnahmen nah der Restaurierung des Bildes im Prado. Die ungebrochene Aktualität der Bilder Boschs (siehe auch die große Bosch-Ausstellung in Rotterdam 2001) machen diese Arbeit von Hans Belting, einem der international bedeutendsten Kunsthistoriker, nicht nur für die Fachwelt unverzichtbar.