Wie kaum ein anderer Kunsthistoriker hat es Fraenger verstanden, seine Begeisterung über den Maler Bosch auf den Betrachter zu übertragen. Fraenger gehört heute zu den bedeutendsten Kunstwissenschaftlern unseres Jh.’s. Seit Anfang der vierziger Jahre bis zu seinem Lebensende 1964 war er vom Werk des Hieronymus Bosch fasziniert. Seine Untersuchungen erschließen u.a. die noch heute rätselhaften Bilder wie »Die Hochzeit zu Kana«, »Die sieben Todsünden«, »Versuchung des hl. Antonius« u.a Boschs subjektive Betrachtung seiner Zeit, wie z.B. im »Garten der Lüste«, läßt ihn, trotz aller mittelalterlichen Bindung, als Künstler der Neuzeit erscheinen.