Der bayrische »Apfelpfarrer« Korbinian Aigner (1885-1966) und sein Werk haben es unter dem Aspekt Ökologie und Vielfalt sogar auf die letzte »documenta« geschafft! Seine postkartengroßen Bildtafeln zeigen in Originalgröße kleine, große, gestreifte, gefleckte, gepunktete, runde, spitze, plattgedrückte, grüne, gelbe, rote, glänzende, blasse, schiefe, glatte oder schrumpelige Äpfel. Wegen ihrer Exaktheit und Systematik dienen Aigners Abbildungen noch heute als Grundlage für pomologische Lexika. Ihr künstlerischer Wert nun erst einem breiteren Publikum klar. Die systematische Erfassung eines Einzelbereichs der Welt, der Natur, ist immer auch der Versuch, Ordnung und Struktur zu schaffen. In ihrer fast unüberschaubaren Fülle bieten die Äpfel- und Birnenbilder eine prächtige Einladung zum Schauen, zur Beschäftigung mit der uns umgebenden alltäglichen Natur. Kein Apfel gleicht dem anderen, jeder besitzt einen eigenen Charakter, eine eigene Schönheit.