Die erste Retrospektive der Arbeiten des 1904 in Osnabrück geborenen und 1944 in Auschwitz ermordeten jüdischen Malers Felix Nussbaum ist eine derzeit vielbeachtete, fulminante Schau. Sie zeigt Bilder aus den Jahren 1926 bis unmittelbar vor der Deportation des Malers 1944 und dokumentiert seine künstlerische Entwicklung. Noch in jungen Jahren in Berlin, unter dem Einfluß der Malerei der Neuen Sachlichkeit, vor allem von Otto Dix und Max Beckmann, ließ er sich nach seinem Umzug in das belgische Ostende von den Clownsmaskeraden des James Ensor inspirieren. Künstlerisches Leitmotiv ist die Reflektion seiner Erfahrungen von Verfolgung und Leid, das er als von der Kunstakademie ausgeschlossenen Juden von 1933 an ertragen musste. Die Pariser Ausstellung und der sie begleitende Band präsentieren erschütternde Schlüsselbilder und weitere Arbeiten und Dokumente; sie lassen das Werk, das bis in die 1970er Jahre hinein noch unentdeckt war, auf schmerzliche Weise wiedererstehen. Mit Bibliografie, Chronologie (Text frz.)