Inspiriert durch den Tachismus und den abstrakten Expressionismus beschäftigt sich Hermann Nitsch in den späten 1950er- und frühen 1960er-Jahren mit Malerei und veranstaltet »theatralische Malaktionen«, in denen die sogenannten Schüttbilder entstehen. Hat der Künstler 1961 noch rote Farbe über große Leinwände laufen lassen, ersetzt er diese nach und nach durch Blut, die auf den Rahmen gespannte Leinwand durch Betttücher und agiert mit Innereien, Tierkadavern und menschlichen Körpern. Mit seinem »Orgien-Mysterien-Theater« verwirklicht Nitsch seine Vorstellung eines Gesamtkunstwerkes. Der Katalog begleitet die bisher größte Werkschau des Künstlers im neu eröffneten, allein seinem Werk gewidmeten Museum und versammelt zentrale Werkblöcke und Einzelarbeiten aus fünfzig Jahren künstlerischen Wirkens.