Der in der ehemaligen DDR aufgewachsene Maler Michael Triegel (Jahrgang 1968) ist der Künstler, der das Aufsehen erregende Portrait unseres amtierenden Papstes Benedikt XVI. fertigte, als »Ratzingers Raffael« (Deutchlandradio). Er sucht in seinen Bildern die Auseinandersetzung mit früheren Epochen der Malerei, speziell mit der italienischen Renaissance, dem Manierismus und der Malerei des Caravaggio. Ausgehend von diesen Vorbildern entwickelt er eine eigenwillige Bildsprache, die in ihrer Technik provozierend traditionell wirkt. In seinem Werk finden sich alle herkömmlichen Gattungen: Portrait, Landschaft und Stillleben sowie mythologische Historien. Triegel greift Symbolgehalte christlicher und mythologischer Herkunft auf, variiert und modifiziert sie und stellt den Betrachter so vor ein Rätsel. In überspitzter Selbstinszenierung wird der Maler bisweilen selbst zum Modell und präsentiert sich dem Betrachter in diversen Rollen. Mit technischer Bravour und intellektuellen Kalkül kämmt Triegel eingefahrene Sichtweisen zeitgenössischer Kunst gegen den Strich. Die reich illustrierte Monografie ermöglicht einen profunden Einblick in das Werk. (Text dt., engl.)