Franz Gertsch wurde durch seine Teilnahme an der documenta 5 1972 international bekannt, wo er Seite an Seite mit Gerhard Richter große fotorealistische Bilder zeigte. Gertsch hat seit den 1970er Jahren ein sehr geschlossenes malerisches Werk entwickelt, das Mitte der 1980er Jahre um die Facette des Holzschnitts bereichert wurde. Seine Motive sind einfach und seiner nächsten Umgebung entnommen, seine künstlerische Technik aber ist überaus verfeinert und zeitaufwendig. Die eigentümliche Spannung seiner Kunst ergibt sich aus dem Gegensatz zwischen enormer Kleinteiligkeit der Handschrift und den monumentalen Formaten der Leinwände oder Blätter. Der Band dokumentiert die Entstehung eines seiner berühmten Gemälde: Silvia I von 1998, Tempera auf ungrundierter Baumwolle im beachtlichen Format von 290 x 280 cm. Von der Idee, sprich Auswahl des Modells, über den Schaffensprozess bis zur Präsentation der vollendeten Arbeit hat der Autor Norberto Gramaccini den Künstler begleitet und die Stadien der Arbeit in Wort und Bild dokumentiert.