Der österreichische Künstler Erwin Wurm (Jg. 1954) hat sich mit seinen »One Minute Sculptures« - den inszenierten und zumeist skurrilen, fotografisch festgehaltenen Situationen - und seinen die Dinge verfremdenden Plastiken, wie etwa dem »Fat Car«, schon vor Jahren in der internationalen Kunstwelt etabliert. 2011 wurde sein »Narrow House«, die auf ein Sechstel gestauchte Miniaturversion seines Elternhauses, auf der Biennale von Venedig zu einem Lieblingskunstwerk des Publikums. Den Kern dieser Publikation bildet eine auch in ihrer Thematik neue Werkgruppe des Künstlers, die den Titel »De profundis« trägt. Darin konfrontiert Erwin Wurm medienübergreifend erstmals die reale Erscheinung des Körpers im 21. Jahrhundert mit der aus dem Geist der Verinnerlichung und Askese resultierenden Körpersprache der Gotik.