Vor allem als genialer Maler bekannt, war Bartolomé Esteban Murillo (1617-1682) auch einer der besten Druckgrafiker des 17. Jahrhunderts. Obwohl seine religiösen Gemälde wirken, als seien sie mühelos entstanden, sind sie das Ergebnis eines intensiven Studiums, einem Prozesses, dem man bei Betrachtung der vorbereitenden Zeichnungen auf die Spur kommen kann. Murillo zeichnete in unterschiedlichen Techniken, u.a. mit Bleistift, Tusche oder Kreide. Wie die Maler der italienischen Renaissance entwickelte auch der Spanier seine Bilder in verschiedenen Stufen, angefangen bei groben Skizzen über genauere Ausarbeitungen bis hin zur Gesamtkomposition, bevor er sich Details widmete, die spezifische Probleme aufwarfen. Dieses hervorragende Buch ist eine vollkommen überarbeitete Neuauflage des Standardwerks zu Murillos Zeichnungen aus dem Jahre 1976 »Murillo & His Drawings«. Zwanzig Blätter wurden dem Werkverzeichnis seiner Zeichnungen hinzugefügt und alle Informationen auf den neuesten Stand gebracht. (Text engl., Yale)