Mit Metaphern wie »die letzte Reise« oder »die letzte Ehre« umschreibt man den sachlich notwendigen Transport eines Leichnams zum Friedhof, der zu allen Zeiten weit mehr war als ein technischer Vorgang. Als ein Teil des gesamten Bestattungsbrauchtums lassen Zeremoniell und Gerätschaft des Totentransportes die sozialen, medizinischen, ökonomischen und religiösen Dimensionen des Totenkultes deutlich werden. Zeugnisse der antiken Kultur und der mittelalterlichen Kunst werden ebenso berücksichtigt wie jene der beginnenden Neuzeit und der Gegenwart, darunter auch zukunftsweisende Entwürfe für eine zeitgemäße Bestattungskultur. Das Gerät, auf dem der Verstorbene zum Grab gebracht wurde, steht im Mittelpunkt: Zu sehen sind Totenbretter, Tragen, Bahren, Transportsärge, Pestkarren, Leichenkutschen, Konduktwagen und Bestattungslimousinen ebenso wie die Wiener Leichentramway oder der dreiachsige Eisenbahn-Sargtransportwagen der »Deutschen Waggon-Leihanstalt«. Neben dem kulturhistorischen Aspekt soll auch die Ehrfurcht vor dem Verstorbenen in einer Gesellschaft wachgehalten werden, die durchaus in Teilen zu einer technisch-ökonomisch optimierten Leichenentsorgung tendiert.