Die Geschichte der handarbeitenden Frauen lehrt uns, dass die Männerwelt bis ins 20. Jahrhundert hinein glaubte, nur eine kontrollierbare Beschäftigung könne Frauen und Mädchen vor überall lauernden Verführungen bewahren: Töchter, die handarbeiten, geben sich Verehrern, die sie umgarnen, zugeknöpft. Sie wissen, dass ihre Ehre an einem seidenen Faden hängt - weshalb die tugendhafte Frau näht, strickt, stickt oder spinnt. Doch neben der männlichen Sicht offenbaren die Bilder, dass sich Frauen früh darin üben mussten, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun: Während sie die Kinder hüten, Musik hören oder spazieren gehen, nähen oder stricken sie. Den Faden jedenfalls verlieren sie nie. Ein Buch nicht nur für all jene, die leidenschaftlich handarbeiten.