Die Gedenkbücher des Reichenauer Klosters, eines christlichen Zentrums im mittelalterlichen Europa, sind einzigartige Dokumente des gesellschaftlichen, politischen und kirchlichen Lebens jener Zeit, die in diesem Band umfassend und im Hinblick auf ihre Bedeutung für die Geschichte des abendländischen Mönchtums gewürdigt werden. Rund 40000 Personen sind im Verlauf des früheren Mittelalters in die Gedenkbücher eingeschrieben worden. Mit dieser Eintragung verband der mittelalterliche Mensch die Vorstellung vom Eingang ins »himmlische Buch des Lebens«, er erhoffte sich davon immerwährende Präsenz bei der Liturgie und den Gebeten der Mönche, Nähe zu Gott und das Heil seiner Seele. Die Religiosität der frühmittelalterlichen Menschen erscheint in einem neuen Licht. Mit ausführlichem Quellenverzeichnis und Personenregister im Anhang.