Paul Holz stellt in der deutschen Kunstgeschichte eine Ausnahmeerscheinung dar. Obwohl Autodidakt, entwickelte er sich schnell zu einem - wie Helmut Börsch-Supan unlängst feststellte - »der ganz großen deutschen Zeichner unseres Jahrhunderts, weil er in seltenem Maße die Fähigkeit besaß, die dramatische, fast tragische Konstellation in menschlichen Existenzen zu erspüren und mit den stets treffenden Mitteln seines Zeichenstils wiederzugeben.« Realismus, aber auch expressive Verfremdung prägten seine künstlerische Handschrift. Die karge, weite Landschaft seiner pommerschen Heimat, Dorfbewohner, Menschen und Tiere im Zirkus, Jahrmarktszenen, Kranke und Landstreicher machte Holz zum Thema seines Schaffens, zudem entstanden viele Zeichnungen zu Werken der Literatur, vor allem zu Dostojewski und Hamsun. Zwar wurden Paul Holz und seine Kunst in zahlreichen Ausstellungen gewürdigt, bis heute jedoch fehlt eine fundierte Monographie zu Leben und Werk. Angelika Förster schließt diese Lücke auf vorzüglich lesbare Weise.