Die erste Publikation der Neuen Galerie New York ist den Künstlern gewidmet, deren Arbeiten sich in der Sammlung befinden, und der in Amerika erfolgten Rezeptionsgeschichte der deutschen und österreichischen Kunst seit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Der chronologische Blick beginnt mit dem kulturellen Klima Wiens um 1900, als Maler wie Klimt, Schiele, Gerstl und Kokoschka ebenso wie die funktionale Eleganz der Kreationen aus den Wiener Werkstätten Kunst und Kunstgewerbe zu frühen herausragenden Positionen der Moderne führten. Kokoschka ist das Bindeglied zum deutschen Expressionismus, der in Dresden von den Künstlern der Brücke, in München vom Blauen Reiter ausgeht. Der Geist des Aufbruchs, der sich im Expressionismus erstmals manifestiert, setzt sich fort in Dada und Neuer Sachlichkeit, in der Merzkunst von Schwitters und in den vielschichtigen Aktivitäten des Bauhauses. Die Verfemung der Moderne im Dritten Reich führte viele österreichische und deutsche Künstler der Avantgarde in die Neue Welt, und nicht zuletzt durch ihren Einfluss gehen nach dem Zweiten Weltkrieg von Amerika wichtige Impulse auf den europäischen Kontinent aus.