Die Bedeutung von grafischen Mappenwerken für die Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts ist bislang unterschätzt worden. Der bibliophil gestaltete Katalogband verzeichnet alle zwischen 1910 und 1945 entstandenen Mappenwerke der Graphischen Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart und erschließt dem Betrachter dabei das enorme Potenzial dieser Kunstform. Die Mappenwerke waren Ursprung technischer Experimente, Mittel zur öffentlichen Verbreitung künstlerischer Ideen, aber auch Verkaufsobjekt für den Kunstmarkt. Der Katalogband zeigt druckgrafische Meisterwerke aus dem umfassenden Sammlungsbestand der Staatsgalerie: Sie reichen von der heute nahezu unbekannten »Sema-Mappe« von 1912 über bedeutende Gemeinschaftsprojekte wie »Die Schaffenden« bis hin zu Blättern aus den überaus seltenen vier Mappen der »Bauhaus-Drucke. Neue Europäische Graphik« aus den 1920er-Jahren. Der Band ist eine Verneigung vor der subtilen Kunst der Grafik und versammelt die großen Namen der Avantgarde.