Hg. Kultur- und Sportamt der Stadt Bietigheim-Bissingen, 1999. Als Mitbegründerin des Blauen Reiter ist Gabriele Münter gemeinsam mit Kandinsky, Marc, Macke, Klee, Jawlensky und Marianne von Werefkin zu jener Malerei von großer Unmittelbarkeit und Farbkraft vorgedrungen, die in Deutschland den Aufbruch in die Moderne markiert. Anhand ihrer Gemälde, Zeichnungen und druckgraphischen Blätter zeichnet die Publikation die Entwicklung der Künstlerin zu einer neuen, revolutionären Bildsprache nach: Nach ihren künstlerischen Anfängen, die noch im Zeichen des Spätimpressionismus stehen, findet sie während der gemeinsamen Sommeraufenthalte mit Kandinsky und ihren Malerfreunden in Murnau zu ihren unverwechselbaren Landschaftsbildern mit großen, leuchtenden Farbflächen, die von dunklen Konturen umschrieben sind. Daneben entstehen Interieurs, Stilleben und Selbstportraits, die der Künstlerin ein Leben lang als Medium der Selbstbefragung und Selbstvergewisserung dienen werden. In den dreißiger Jahren schließt sie in kraftvollen Bildern an ihr expressionistisches Werk aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg an. Im Spätwerk schließlich leben Themen, ja teilweise konkrete Motive aus der großen Zeit des Blauen Reiter wieder auf.
