Die Inquisition, die im Namen Gottes Andersgläubige, Ketter, Häretiker, Mystiker, Templer, Hexen oder Aufklärer verfolgte, war ein gewaltiger Apparat aus weltlicher und kirchlicher Autorität, die mit Folter und Denunziation ihre Macht wahrte und lästige Konkurrenz im Denken und Glauben sowie in der Politik ausschaltete. Wie konnte dies eine Kirche tun, die im Namen Jesu gegründet worden war, die christliche Tugend lehrte und hütete, unter deren Dächern Kunst und Kultur blühten? Die Inquisition war brutal, ebenso wie ihre Zeit. Deshalb ist dieses Buch keine Anklageschrift gegen die Kirche. Es ist die bestürzende Analyse eines gnadenlosen Machtinstruments, dessen Spuren bis in die jüngste Zeit des Alltags der europäischen Menschen reichte.