Vor dem kulturhistorischen Hintergrund der Kamelie und ihrer Pracht, welcher hier aufschlussreich dargelegt wird, zeichnet der Autor die Geschichte der berühmten sächsischen Gärtnerfamilie Seidel nach. Von Johann Heinrich Seidel, Hofgärtner in Dresden, der im August 1894 Besuch von Goethe bekam und mit doesem über die offenbaren Naturgeheimnisse im Garten sinnierte. Seidel wurde zum Ahnherrn einer Dynastie sächsischer Gärtner - vier seiner Söhne ergriffen den Beruf des Vaters, zwei Töchter heirateten angesehene Gärtner. Dank der Kamelie entwickelte sich die von Friedrich Jacob Seidel 1813 in Dresden gegründete Handelsgärtnerei zur ersten deutschen Exportgärtnerei, überstand zwei Weltkriege und endete erst unter der Verwaltung der Treuhand. Noch heute kann die Seidelsche Kamelienpracht in den Botanischen Sammlungen von Pirna-Zuschendorf ganz in der Nähe von Dresden besichtigt werden. Welche Attraktivität diese exotische Planze noch immer besitzt, zeigt sich an der über 200 Jahre alten Kamelie im Pillnitzer Schlosspark, deren bis zu 35000 karmesinrot leuchtende Blüten jährlich Tausende von Besuchern anlocken. Eine Kultur-, Pflanzen- und Unternehmergeschichte in einem! (Sandstein)