Weitgehend unbekannte Einblicke in die frühneuzeitliche Orangeriekultur gibt der Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung in Amberg. Im Zentrum stehen die Geschichte und Architektur ehemaliger klösterlicher Orangeriebauten sowie die Pflanzenbestände der Zisterzienserabtei Waldsassen um 1800. Neben Fürsten und reichen Bürgern kultivierten auch Mönche exotische Pflanzen, erfreuten sich an ihrer Schönheit, erforschten ihren Nutzen und richteten zu ihrer Überwinterung Gewächshäuser ein. Das faszinierende Thema der Orangeriekultur in barocken und nachbarocken Klöstern wird hier anhand von Beispielen aus der Oberpfalz beleuchtet. Historische Texte aus Klosterbibliotheken zeigen, wie intensiv die Verflechtung mit herrschaftlicher Repräsentation, Klostermedizin, Bildungswesen und religiöser Pflanzensymbolik war.