Péter Nádas ist als Autor zahlreicher Romane, Essays und Theaterstücke international bekannt. Kaum jemand weiß jedoch, dass er neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit immer auch fotografiert hat. Lange bevor er seine ersten Texte veröffentlichte, hat er in Budapest eine Fotografenlehre absolviert. Nádas erzählt uns in diesem Buch vom Leben in den Städten, Dörfern und unberührten Landschaften Ungarns. Sorgfältig beschreiben seine Porträts und Szenen die Menschen und die Orte, an denen sie leben. Es sind geschriebene und fotografierte Erzählungen, hier erstmals zu einer großen Geschichte verknüpft. Aus der Summe seiner Beobachtungen ist ein vielschichtiger Blick auf eine Zeitspanne von 40 Jahren entstanden mit dem Schwerpunkt auf den 60er Jahren. Wer zu dieser Zeit in Ungarn künstlerisch arbeiten und publizieren wollte, musste versuchen, das starre System der staatlichen Zensur zu umgehen. Vordergründig unpolitisch in ihrem Inhalt, weisen die Fotos auf einer zweiten Bildebene auf den verzweifelten Nonkonformismus des Ungarn Nádas hin.