Die Landschaft der Schweiz war schon immer prägend für deren Kultur. Sie wird durch die Autobahnen, die sie durchziehen, buchstäblich getrennt. An den Rändern und in den Leerstellen zwischen den Schnellstrassen entstanden völlig neue Territorien, die zwar augenscheinlich natürlich wirken, aber doch ausschließlich vom Menschen geschaffen wurden. Diese Bereiche sind nichts als Illusionen, der Inbegriff des Paradoxen: Gebaut zwischen Betonriesen sind sie weder von den Autofahrern einsehbar, noch von Besuchern betretbar. Seit den 1990er Jahren beschäftigt sich der Fotograf Nicolas Faure (Jahrgang 1949) mit der Schweizer Landschaft und konzentriert sich dabei besonders auf die Vermischung von traditionellen und modernen Elementen. Die Autobahn ist für ihn Treffpunkt von Technologie, Architektur und einem artifiziellen Konzept von Natur. (Text franz., Steidl)