Joachim Brohm, seit Jahrzehnten Professor für Fotografie an der HGB Leipzig, nimmt seit den frühen 1980er Jahren mit seiner Farbfotografie, in der sich amerikanische Einflüsse der 70er Jahre (Stephen Shore, William Eggleston) und Elemente topographisch konzeptionellen Arbeitens (Lewis Baltz, Bernd und Hilla Becher) verorten lassen, eine eigenwillige wie konturierte Position ein. Beständige Klammern seiner präzisen wie gelassenen Betrachtung realer, alltäglicher Umgebungen sind etwa das Verhältnis von Peripherie und Zentrum, die Erscheinungsformen von Freizeit in einer durchorganisierten Warenwelt oder auch die Suche nach Schönheit an der Peripherie der Produktion und im Unrat des Fortschritts. Die Bilder seiner Serie »Ruhr« zeigen das Ruhrgebiet als eine Topografie des Anonymen. Sie bewegen sich in den Randzonen der Städte, den Neubau-, Gewerbe- und Freizeitgebieten, in einer von Bergbau dominierten Industrielandschaft im Begriff ihres Niedergangs. Menschen flanieren am Baldeneysee, laufen Schlittschuh, grillen in der Flussaue ...Exzellent gedruckt, inhaltlich eine echte Entdeckung und dazu jetzt sehr freundlich im Preis - hier kann man eigentlich nichts falsch machen.