Mit Constantin von Jascheroff, Manfred Zapatka, Devid Striesow u.a. Antriebs- und perspektivlos trudelt der 18-jährige Armin nach seinem Realschulabschluss vor sich hin. Von seiner überfürsorglichen Mutter verhätschelt, vom engstirnigen Vater zu einem endlosen Bewerbungsmarathon verdonnert, bleibt er schließlich von allen - selbst seinen Altersgenossen - zutiefst unverstanden. Als Armin eines Nachts ohne Ziel umherstreift, wird er zufällig Zeuge eines Autounfalls. In anonymen Bekennerbriefen inszeniert er ihn als einen mutwilligen Sabotageakt. Mit Genugtuung registriert er die plötzliche Aufmerksamkeit von Polizei und Presse und beginnt, sich in seiner erheuchelten Parallelwelt einzurichten. In seinem zweiten Spielfilm durchleuchtet Regisseur Christoph Hochhäusler («Milchwald«) eine unberechenbare Generation Heranwachsender, deren Werte sich in der Grenzenlosigkeit der Möglichkeiten verlieren und keinen Anker mehr finden. Exemplarisch illustriert der Protagonist eine bedrückende Ohnmacht, der er sich nur vermittels antiheldischer Fantasien zu entziehen vermag. Eine schonungslose, bisweilen ins Absurde gleitende Identitätssuche, erzählt in frostig-konzisen Bildern.
