Dieses Buch lässt auf exemplarische Weise erkennen, wie in einem Kulturkreis das ästhetische Empfinden verbunden mit den technischen Möglichkeiten einer bestimmten Zeit zu exklusiven textilen Produkten, die höchste gesellschaftliche Anerkennung genießen, führen kann. So geschehen mit Woll- und Kaschmirstoffen in Persien vor allem im 18. und 19. Jahrhundert, die eine Sonderstellung in der höfischen Kleidergeschichte einnehmen. Für mehr als tausend Jahre war in den Kulturen des Orients wie in denen des Okzidents Seide das Material des Hofes und der Herrschenden gewesen. Während die Autorin die Geschichte ihrer Ablösung durch die Shal-Fabrikate in Persien und deren weitere Entwicklung nachzeichnet, eröffnet sie interessante Einblicke in die iranische Lebenswelt vergangener Zeiten. Die textilkulturelle Untersuchung begleitet vor allem auch eine eingehende Beschreibung der technikgeschichtlichen Hintergründe der Produktion von Woll- und Kaschmirstoffen. Eine gelungene Analyse der gestalterischen, textiltechnischen und textilchemischen Aspekte des »Shal« - eines exklusiven Kleidungsstücks, das Land und Leute in Iran über Jahrhunderte prägte. Nun deutlich preisreduziert!