Die Riesenbibel von St. Florian, gegen 1150 im oberösterreichischen Augustiner-Chorherrenstift entstanden, zählt mit ihrem Seitenformat von 66 x 47,5 cm zu den größten in Österreich erhaltenen Handschriften. Sie folgt einem im Rahmen der Gregorianischen Reform in Italien entwickelten neuen Buchtyp, der die Stellung der Bibel als Buch der Bücher unter anderem durch das imposante Format zum Ausdruck bringen wollte. Einem entsprechenden Vorbild sind auch Teile der Ausstattung verpflichtet. Bestimmendes Element sind große, manchmal die gesamte Seitenhöhe einnehmende und damit über einen halben Meter hohe Deckenfarbeninitialen, die nach einer italienischen Vorlage kopiert wurden. Dazu kommen Miniaturen und variantenreicher Initialdekor, die in der Tradition des süddeutsch-bayerischen Raums stehen. Mit diesem unvermittelten Nebeneinander von italienischen und einheimischen Formen nimmt die Handschrift in der romani0schen Buchmalerei nördlich der Alpen eine Sonderstellung ein. Der Band ist eine anschauliche Dokumentation der Bibel, mit vielen wissenswerten Details und einem außerordentlichen Abbildungsteil. Jetzt zum Sonderpreis!