Die Kunst veränderte sich in den 1960er Jahren auf fundamentale Weise: Sie war nicht länger nur etwas, das man anschaute und wegen seiner ästhetischen Qualitäten bewunderte. Das traditionelle Ideal der Kennerschaft war »out«, Kunst als bewusstseinsverändernde Erfahrung war »in«. Die Grenzen zwischen den konventionellen Medien wie Malerei und Skulptur wurden aufgeweicht, hierarchische Unterscheidungen zwischen hoher und populärer Kultur wurden irrelevant. Sonderbare neue Formen breiteten sich aus. Welchen Anteil daran hatte das Psychedelische, mit Wirkung auf die Kunst bis auf den heutigen Tag? Um diese Frage zu beantworten, hat der alt gediente Kunstkritiker der New York Times, Ken Johnson, eine große Bandbreite von künstlerischen Ansätzen der letzten 50 Jahre untersucht: von Robert Smithsons »Spiral Jetty« über Pippilotti Rists narkotisierend abgefahrene Videos bis hin zu Richard Serras spiralenförmig-labyrinthische Stahlformationen. Dabei werden nicht nur psychedelische Muster und Klänge gesucht, sondern auch ein untergründiges psychedelisches Ethos, das die Kunst unterwanderte. (Text englisch)