Peter Cohens Dokumentarfilm deutet mit Hilfe von bisher unbekanntem Bildmaterial die oft schon ausgewerteten, berühmten Filmdokumente aus der NS-Zeit neu. Es gelingt Cohen auf eine fast bestürzend logische Weise, die selbstmörderische Vernichtungs-Ideologie und die ungeheuerlichen Verbrechen des Nazi-Regimes aus dem Schönheitsbedürfnis seiner geistigen Führer abzuleiten. Der Untergang als die höchste »Form des Erhabenen«, als heroische Herausforderung. Cohen referiert dabei die historischen Ereignisse und die politischen Dokumente betont sachlich und konfrontiert und kommentiert das Unbegreifliche mit der ästhetischen Simplizität, der erschreckend geistigen Dürftigkeit der pompösen künstlerischen Anstrengungen der Zeit. Der Schönheitskult der Nationalsozialisten vermittelte die Botschaft, dass Grausamkeit notwendig sei, um Schönheit zu erreichen. In fürchterlicher Konsequenz mündete das in der Ausrottungspolitik gegenüber jenen, die das Bild vollkommener Schönheit und Gesundheit angeblich gefährdeten. Die Euthanasie-Aktionen gegen »lebensunwertes Leben« sind Beispiel für das Verhältnis von primItiver Nazi-Ästhetik und endgültigem Verfall von Zivilisation.( Sprache dt., engl., schwed., absolut Medien)