Verfall und Flurbereinigung bedrohen jene kleinen Bauten, die ein prägendes Element der deutschen Weinlandschaften sind. Früher einmal konnte man sie in jedem Weingarten finden. Sie dienten dem Arbeiter zum Schutz vor Regen ebenso wie vor zuviel Sonne, hier wurde das Mittagsmahl verzehrt, hier war der Ort für die Ruhepause. Viele dieser Bauten hatten noch eine zweite Funktion: Ihr zweites Stockwerk, oder zumindest eine Plattform obenauf, war der Ort für den Weinbergschützen. In diesen beiden Funktionen gab es Weinberghäuser seit dem Mittelalter. Beispiele seit dem 14. Jh. belegen, daß sich Funktion, Standort und Formen bis heute erhalten haben. Dabei ist das Erscheinungsbild der Weinberghäuser vielfältig, der Funktion angepaßt oder den Wünschen, teils auch der Repräsentationssucht der Besitzer: Aus Feldsteinen errichtete Schutzhütten, idyllische Gartenlauben, prächtige Pavillons, antike Tempelchen, künstliche Burgruinen oder hohe Türme. Der Autor schreibt in diesem Buch die Kulturgeschichte dieser Bauten, bevor sie endgültig aus der Landschaft verschwinden. Im Abbildungsteil wird nicht nur ihre Geschichte seit dem Mittelalter nachgezeichnet, sondern auch der phantastische Formenreichtum dieser Kleinbauten in prachtvollen Farbaufnahmen dokumentiert.